Woeste
Die Woeste bei Ostinghausen ist neben dem Muckenbruch bei Bad Westernkotten und dem Stockheimer Bruch bei Geseke der einzige verbliebene Niedermoorrest in Kreis Soest. Das etwa 50 ha große Gebiet liegt im Norden der Gemeinde Bad Sassendorf in einer Senke zwischen der Ahse und dem Woestebach. Die Woeste ist durch einen hohen Grundwasserstand und eine bis zu zwei Meter mächtige, von weißen Wiesenkalkbändern durchzogene Torfschicht geprägt. Durch Gräben wurde das Gebiet entwässert, um als Grünland oder als Acker genutzt zu werden. Seit 1971 wird hier von der Gemeinde Bad Sassendorf (früher Saline) Moor für den Kurbetrieb abgegraben. Durch die Entwässerung und die landwirtschaftliche Nutzung sowie durch den Torfabbau hatte die Woeste bis Ende der 1990er Jahre ihren ursprünglichen Niedermoorcharakter weitgehend verloren. Jedoch sind durch die Abgrabungen zahlreiche Kleingewässer unterschiedlicher Entwicklungsstadien entstanden.
Beginnend im Jahr 1998 wurde der östliche Gebietsteil durch Anstau des zentralen Entwässerungsgrabens wieder vernässt. Heute weist das Feuchtgebiet ein abwechslungsreiches Mosaik aus Flachwasser- und Überschwemmungszonen, Moortaschen, Tümpeln und Teichen, Röhrichten und feuchtem Grünland auf. Die östlichen und nördlichen Gebietsteile werden durch eine Beweidung mit Wasserbüffeln offen gehalten. Das Gebiet ist ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet für die Vögel der Feuchtgebiete und zeichnet sich durch eines der größten Vorkommen des Laubfrosches im Kreis Soest aus. Daneben weist die Woeste eine sehr reiche Libellenfauna auf.
Literatur
Joest, R., A. Rödel & H. Vierhaus (2015): Entwicklung der Libellenfauna der Woeste über drei Jahrzehnte (1984‐2014). ABUinfo 36‐38: 28‐35.
Joest, R. & A. Bange (2007): Vogelwelt der Woeste – Brut‐ und Rastbestände ausgewählter Vogelarten von 2002 bis 2006. ABUinfo 30‐31: 34‐40.