Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Libellen

bearbeitet von Dr. Ralf Joest und Petra Salm

Die vorliegende Übersicht über die Libellenfauna des Kreises Soest ist die aktualisierte Fassung der 1999 von L. Hauswirth und G. H. Loos zusammengestellten „Vorläufigen Übersicht der Libellen des Kreises Soest“. Unsere Kenntnis derLibellenfauna des Kreises Soest beruht auf zahlreichen Einzelbeobachtungen und Funden interessierter Naturkundler, gezielten „Libellenexkursionen“ sowie auf in Gutachten und in Jahresberichten der ABU veröffentlichten Angaben. Während die Libellenfauna der Lippeniederung recht gut erforscht ist, bestehen für weite Teile der Hellwegregion und des südlichen Kreisgebietes (Arnsberger Wald) erhebliche Kenntnislücken.
Bis zum Jahr 2015 wurden 56 der insgesamt 73 in Nordrhein-Westfalen nachgewiesenen Arten auch im Kreis Soest und unmittelbar angrenzenden Bereichen festgestellt. Gegenüber 1999 hat sich die Zahl der Arten damit um 14 erhöht. Neu hinzugekommen sind Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum),Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis), Keilflecklibelle (Aeshna isocelis), Kleine Königslibelle (Anax parthenope), Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia), Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata), Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens), die Frühe und die Südliche Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii und S. meridionale) sowie die Große, die Kleine und die Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda, L. dubia und L. pectoralis). Die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) wurde an der Ruhr bei Arnsberg nachgewiesen. Bei diesen Arten handelt es sich z. T. um solche mit süd- oder südosteuropäischen Verbreitungsschwerpunkten, die im Rahmen von Arealerweiterungen ab den Neunziger-Jahren vermehrt in NRW aufgetreten sind. Zu dieser Gruppe gehören z. B. der Südliche Blaupfeil, die Südliche Mosaikjungfer und die Feuerlibelle. Die „neuen“ Fließgewässer-Arten dürften allerdings eher von der Verbesserung der Gewässergüte und Strukturvielfalt speziell der Lippe profitieren. Auf das Vorkommen dieser neuen Arten sollte in Zukunft gezielt geachtet werden, um die weitere Bestandsentwicklung im Kreis Soest und in NRW zu dokumentieren.
Die Angaben zur Gefährdung einiger Libellenarten sind der Roten Liste NRW 2011 entnommen.


Quellen (Auswahl):

Arbeitskreis Libellen NRW – Conze K.-J. & N. Grönhagen unter Mitarbeit von Baierl E, A. Barkow, L. Behle, N. Menke, M. Olthoff, E. Lisges, M. Lohr, M. Schlüpmann & E. Schmidt (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Libellen – Odonata – in Nordrhein-Westfalen. In: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Ed.) Rote Liste der gefährdeten Pflan-zen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung. LANUV-Fachbericht 36 (2): 511-534.

Menke, N. et al.: Die Libellen Nordrhein-Westfalens (2016). LWL-Museum für Naturkunde, Münster


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