Kiebitzsaison beginnt
Veröffentlicht amDie Kiebitze sind aus ihren Winterquartieren zurück in ihre Brutgebiete im Kreis Soest gekehrt. Mit ihrer auffälligen Balz und den Kiwitt-Rufen lassen sich die Kiebitze auf Ackerflächen und nassen Wiesen gut beobachten. Doch um den Wiesenvogel ist es schlecht bestellt. Die Bestände gehen seit Jahren zurück. Die Gründe für den Rückgang von Feldvögeln im Allgemeinen sind vielseitig, darunter vor allem die Veränderungen in der Nutzung von Feldern und der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Gewerbefläche. Durch kreisweite Kartierungen, die die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz e.V. (ABU) seit 1972 in regelmäßigen Abständen durchführt, ist der Rückgang gut dokumentiert. Waren es 1997 noch 1100 Paare, konnten 2019 bei der letzten Zählung nur noch 308 Paare festgestellt werden. In diesem Jahr steht die nächste Zählung an. Mit rund 20 ehrenamtlichen Naturschützern werden Ende März bis Anfang April im gesamten Kreis Soest Kiebitze erfasst. Genauere Informationen zum Kiebitzschutzprojekt der ABU erhalten Sie auch auf der Projektseite.
Die Kartierung hilft auch beim praktischen Gelegeschutz auf Ackerflächen. Als Bodenbrüter legt der Kiebitz seine gut getarnten Eier in eine flache Bodenmulde. Die etwa vierwöchige Bebrütungszeit überschneidet sich meist mit der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung von Sommerkulturen wie Mais, Rüben und Kartoffeln. Leider gehen hierbei regelmäßig Gelege verloren. Aber es gibt Möglichkeiten zum Schutz der Nester! So haben im Kreis Soest Vertreter aus Landwirtschaft, Kreisverwaltung und ABU Maßnahmen für den Schutz von Kiebitzbruten entwickelt. Die ABU unterstützt die Landwirte nun seit fünf Jahren bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Sie erfolgt durch eine Beratung, die Suche nach den Nestern und deren Markierung. Der Bewirtschafter kann mit einfachen Maßnahmen wie dem Aussparen der Nester, dem Anlegen von sogenannten Feldvogelinseln oder dem Abschluss von Vertragsnaturschutz wirksam zum Kiebitzschutz beitragen. Ansprechpartner beim Kiebitzschutz sind Christian Härting und Natalia Jaworski von der ABU (02921-969878-0), Lena Loerbroks vom Kreis Soest (02921-302544) und Andreas Kemper von der Landwirtschaftskammer (02945-989580).