Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Kiebitzsaison beginnt

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Interessierte Landwirte finden hier ein Infoblatt.

Die Kiebitze sind aus ihren Winterquartieren zurück in ihre Brutgebiete im Kreis Soest gekehrt. Mit ihrer auffälligen Balz und den Kiwitt-Rufen lassen sich die Kiebitze auf Ackerflächen und nassen Wiesen gut beobachten. Doch um den Bodenbrüter ist es schlecht bestellt. Die Bestände gehen seit Jahren zurück. Die Gründe für den Rückgang sind vielseitig, darunter vor allem die Veränderungen in der Nutzung von Feldern und Wiesen sowie der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Gewerbefläche. Die etwa vierwöchige Bebrütungszeit überschneidet sich meist mit der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung von Sommerkulturen wie Mais, Rüben und Kartoffeln. Leider gehen hierbei unbeabsichtigt Gelege verloren.

Aber es gibt Möglichkeiten zum Schutz der Nester! So haben im Kreis Soest Vertreter aus Landwirtschaft, Kreisverwaltung und der Biologischen Station der ABU Maßnahmen für den Schutz von Kiebitzbruten erarbeitet. Die ABU unterstützt die Landwirte nun seit mehreren Jahren bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Hierbei werden die Nester mit Stäben markiert und der Bewirtschafter kann die Nester bei der Bodenbearbeitung kleinflächig aussparen und so schützen.

Wer den Kiebitz mehr unterstützen möchte, der kann sogenannte Feldvogelinseln anlegen (einjährige Förderung). Hierbei werden 0,5 bis 1 ha große Inseln auf Feldern mit Sommerungen brach liegen gelassen. Für den ausfallenden Ertrag gibt es Fördermittel. Unterstützt wird das Programm von der Landwirtschaftskammer NRW. Anträge auf die finanzielle Unterstützung nimmt die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis Soest an. Um von dem Förderpaket profitieren zu können, müssen die Landwirte bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Pro Fläche müssen mindestens drei Reviere ausgewählter Feldvögel nachgewiesen werden. Feldvogelinseln können auf Sommerungen mit folgenden Feldfrüchten angelegt werden: Mais, Zuckerrübe, Ackerbohne, Futtererbse, Sommergetreide. Auch müssen gewisse räumliche Kriterien, wie der Abstand zu Gehölzen eingehalten werden. Feuchte und nasse Stellen auf dem Acker bieten sich besonders gut an, sowohl aus Sicht der Natur als auch aus Sicht des Landwirts.

Mehr zum Kiebitz finden Sie auf unserer Themenseite.

Interessierte Landwirte können sich bei den Ansprechpartnern melden:

Christian Härting, Biologische Station der ABU (02921-969878-41),

Johannes Jauernik, Untere Naturschutzbehörde Kreis Soest (02921-302544),

Andreas Kemper, Landwirtschaftskammer (02945-989580).