Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Neuer Lebensraum

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Am 3. August wurden junge Exemplare der europaweit geschützten Amphibienart Knoblauchkröte in ein eigens hergestelltes Gewässer unweit des Cafes Lippeauenblick, bei Liesborn-Göttingen auf der Kreisgrenze Soest/Warendorf eingesetzt. Alle privaten und behördlichen Beteiligten des Projektes sind stolz auf eine gelungene Zusammenarbeit. Das regionale Online-Magazin Mein Wadersloh berichtete ausführlich, hier der Artikel.

Die Maßnahme bei Familie Baumhoer ist Teil des von der Europäischen Union geförderten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das von der Bezirksregierung Münster koordiniert wird. Entlang der Lippeaue konnten so bereits seit 2018 zahlreiche Land- und Wasserbiotope am Übergang von den sandigen Terrassen zur zeitweilig überfluteten Aue der Lippe neu geschaffen werden. Die nächsten Vorkommen der Knoblauchkröte liegen mehrere Kilometer entfernt und eine natürliche Besiedlung würde vermutlich viele Jahre benötigen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden in den Teich diesjährige Jungtiere der Zielart eingesetzt, die aus dem Laich von Tieren einer alten Population bei Lippstadt hervorgegangen sind. 2021 wurden Erfolgskontrollen vergleichbarer „Auswilderungen“ am Lippeauenrand im Kreis Soest von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Biologischen Station Soest durchgeführt. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass alle untersuchten Gewässer an der Lippeaue von der Knoblauchkröte zur Fortpflanzung angenommen worden sind.

In Zukunft wird es am Knoblauchkröten-Gewässer eine Infotafel an einem Übersichtspunkt geben, um einige Geheimnisse rund um die amphibische Rarität zu lüften.