Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Weltzugvogeltag

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Am 14.10. war Weltzugvogeltag. Zweimal im Jahr wird weltweit auf die Zugvögel und deren Lebensräume sowie ihrer weltweiten Bedrohung hingewiesen. Dieses Jahr stehen die Tage unter dem Thema Wasser und seine Bedeutung für Zugvögel.

Bei Zugvögeln denken wir meist an die Küste mit ihren großen Schwärmen von rastenden und überwinternden Vögeln. Aber auch das Binnenland hat eine hohe Bedeutung für Zugvögel. Feuchtgebiete stellen wichtige "Tankstellen" für Weitstreckenzieher dar, die jedes Jahr zweimal zwischen Nord- bzw. Osteuropa und Afrika pendeln. Aber auch als Überwinterungsgebiet für Brutvögel aus dem hohen Norden sind unsere Feuchtgebiete wichtig. Wir tragen also genauso wie das Wattenmeer, Südeuropa und Afrika mit dazu bei, dass Zugvögel den anstrengenden Weg zwischen Brut- und Überwinterungsgebiet meistern.

Im Kreis Soest konnten wir mehrere Gebiete in ihrem Wasserhaushalt so verbessern, dass sie von Zugvögeln regelmäßig genutzt werden. Lippeaue, Ahsewiesen, Woeste, Stockheimer Bruch, die Klärteiche in Soest und Hattrop gehören hierzu, auch der Zachariassee und der Möhnesee werden oft von Zugvögeln genutzt. In den nächsten Jahren sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushaltes u.a. im Rahmen des LIFE-Projektes Wiesenvögel NRW geplant, so dass weitere Flächen für Zugvögel besser nutzbar sind.

Während im Frühjahr auf dem Heimzug regelmäßig Wat- und Wasservögel bei uns rasten, sind im Herbst unsere Feuchtgebiete häufig trocken und daher ungeeignet zur Rast. Aufgrund der höheren Niederschläge in diesem Jahr aber bieten einige Räume auch für den Wegzug gute Rastbedingungen. Dies spiegelt sich auch in den Beobachtungen wieder. Auf dem Wegzug seit dem Juli gab es einige interessante Feststellungen von Arten, die seltener im Binnenland anzutreffen sind, so beispielsweise einige Sichelstrandläufer, Alpenstrandläufer und Sandregenpfeifer. Und pünktlich zum Weltzugvogeltag rastete eine Pfuhlschnepfe in der Lippeaue, heute gesellte sich ein Kiebitzregenpfeifer dazu.

In den nächsten Tagen werden die Kraniche wieder auf ihrem Weg ins Überwinterungsgebiet über unseren Kreis fliegen. Bei günstigen Bedingungen können einige in unseren Feuchtgebieten übernachten. (Birgit Beckers)