Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Wirkung

Seit Beginn der Projekte hat die Zahl der teilnehmenden Landwirte, der Vertragsabschlüsse und die unter Vertrag stehenden Fläche kontinuierlich zugenommen. Begleitende Bestandserfassungen zeigen bei den überwinternden und brütenden Feldvögeln eine Zunahme der Dichte bzw. die Artenzahl auf den Vertragsnaturschutzflächen im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Ackerflächen. Feldfluren mit einem hohen Anteil dieser Vertragsnaturschutzflächen werden in den letzten Jahren von der der bei uns fast ausgestorbenen Grauammer wieder besiedelt. Der Wachtelkönig besiedelt auf dem Haarstrang bevorzugt die dort vorhandenen Vertragsflächen und ist hier vor der frühen Ernte geschützt.

Die Vertragsangebote sind demnach geeignet, die Lebensbedingungen der Vögel in der Hellwegbörde zu verbessern. Dabei erfüllen die einzelnen Maßnahmentypen zu verschiedenen Jahreszeiten für verschiedene Arten jeweils unterschiedliche Funktionen, z.B. für die Nahrungssuche, als Brutplatz oder als Nahrungs- und Rückzugsraum im Winter. Eine Palette unterschiedlicher Maßnahmen ist daher besser geeignet, den für die einzelnen Arten unterschiedlichen Rückgangsursachen entgegenzuwirken, als ein einzelner Maßnahmentyp. Diese Vielfalt der Vertragstypen, z.B. Nutzungsverzicht oder produktionsintegrierte Maßnahmen und unterschiedliche Vertragslaufzeiten, kommen auch den spezifischen Interessen einzelner Betriebe entgegen.

Der Vertragsnaturschutz ist ein für den Naturschutz in der Agrarlandschaft durchaus geeignetes Instrument. Er reicht aber derzeit noch nicht aus, einen Trendwechsel bei den anhaltend negativen Bestandsentwicklungen der meisten Feldvögel zu erzielen. Grund hierfür ist vor allem der nach wie vor zu geringe Flächenanteil und die geringen Steuerungsmöglichkeiten. Es fehlt an finanziell attraktiven und mit geringem Verwaltungsaufwand umsetzbaren Maßnahmen, die für Landwirte wie für die Feldvögel eine langfristige Perspektive bieten.