Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Hornissen und Wespen

In der außerordentlich artenreichen Verwandtschaft der Hautflügler, einer Insektenordnung, gibt es einige wenige Wespenarten, die einen schlechten Ruf haben. Diese können nicht nur lästig werden, sondern sie stechen auch schon mal und das tut weh. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Deutsche sowie um die Gemeine Wespe. Auch Hornissen, ebenfalls eine Wespenart, sind, alleine ihrer Größe wegen, gefürchtet. Allerdings ist ihr Stich nur unwesentlich schmerzhafter als der von den häufigeren Wespen. Außerdem sind Hornissen weit verträglicher als die anderen genannten Arten. Dass diese Insekten sich wehren können, signalisieren sie bereits durch ihre auffällige schwarz-gelbe Zeichnung. Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, dass wenige Menschen allergische Reaktionen auf Wespen- wie auf Bienenstiche zeigen können.

Alle relevanten Wespenarten sind wichtige Mitglieder im Naturhaushalt. Sie alle, aber besonders Hornissen sind erfolgreiche, Insektenjäger. Außerdem ernähren sie sich von tierischen und zuckerhaltigen pflanzlichen Resten. Daher stellen sich die Deutsche und die Gemeine Wespe auch gerne an der sommerlichen Kuchentafel im Garten ein. Dies Wespen spielen schließlich sogar als Blütenbestäuber eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Hornissen, Deutsche und Gemeine Wespen gehören zu den sogenannten sozialen Faltenwespen. In Ruhe werden die Flügel der Länge nach zusammengefaltet und sie bauen Nester aus papierartigem Material, in denen ein mehrere Tausend Individuen umfassender Staat lebt. Diese kugeligen Nester können auf dem Dachboden unter Decke hängen oder sie befinden sich in einem erweiterten Mäuseloch. Die Waben solcher Bodennester werden gelegentlich von einem Wespenbussard ausgegraben und geplündert. 

Für problemlos abgelaufene „Koexistenzen“ von Mensch (nervenstark!) und aktivem Wespennest gibt es zahlreiche Beispiele. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass man die Tiere nicht beunruhigt oder gar ärgert. Aber es gibt immer wieder Situationen, in denen sich Wespen dauerhaft in kritischer Nähe eines von Menschen ständig benutzten Bereichs aufhalten. Dann kann es nötig werden, für Abhilfe zu sorgen. Das jedoch ist nicht die Aufgabe eines Naturschutzvereins, vielmehr muss man sich dazu an einen erfahrenen und mit den Naturschutzbestimmungen vertrauten Kammerjäger wenden.

In einem blütenreichen Garten leben viele weitere gelb-schwarze oder völlig schwarze, meist kleine Wespenarten. Diesen Insekten, die oft eine bemerkenswerte Brutpflege betreiben, verdienen eine ernsthafte Beachtung durch den Naturschutz.